Senufo (Volksgruppe)

Die Senufo sind eine große Volksgruppe mit insgesamt etwa drei Millionen Menschen, von denen ca. zwei Millionen im Norden der Elfenbeinküste um die Stadt Korhogo, der Rest im südlichen Mali und im Westen von Burkina Faso lebt.

Die Senufo wurden bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts. stärker vom Islam beeinflusst, zusätzlich besteht gegenwärtig eine Tendenz zu einem orthodoxen Islam der die alten Kulte der Senufo in Frage stellt oder gar unterbindet.

Die Senufo haben eine Reihe von eigenständigen Kunstformen und Stile entwickelt die nur teilweise eine Beeinflussung der benachbarten Stämme zeigen. Gekennzeichnet ist der Stil der Senufo u. a. durch die vorspringend ausgeführte Mundpartie mit vorstehenden Zähnen sowie einen häufig mit schlanken, überlangen Körperproportionen gestalteten Figurenstil.

Unter den Masken sind besonders die Maske kpelié zu nennen die als Gesichtsmaske zu Beerdigungsriten getanzt wurde und eine sehr eigenwillige, gehörnte Mensch-Tier Darstellung zeigt. Zusätzlich ist diese Maske mit feinen Linien dekoriert und zeigt, vom Gesicht ausgehend, zwei nach unten weisende Beinstummel. Der Maskentyp kpelié existiert neben der Ausführung in Holz auch als Bronzemaske wobei die Bronzemasken wohl zu Beerdigungen ranghöherer Personen verwendet wurden.
Einen besonders beeindruckenden Maskentyp stellt auch die gehörnte Maske kponungo dar, die irrtümlich als so gen. "Feuerspeiermaske" bezeichnet wurde, was auf deren Erscheinungsform zurückzuführen ist: Diese recht große, als Helm getragene Maske, stellt ein Mischwesen zwischen Mensch und Tier dar und sollte zur Abwehr gegen Hexenzauber helfen, ebenso wurde die Maske zu Beerdigungsfeierlichkeiten getanzt. Die Maske kponungo besitzt dabei übernatürliche Kräfte die durch die aufsitzenden Tiergestalten verstärkt werden die in unterschiedlichen Formen vorkommen, z. B. Chamäleon, Vogel und Echse.
Beeindruckende Werke der figürlichen Plastik stellen die großen Rhytmusstampfer deble dar die gelegentlich paarweise, aber auch einzeln, eine männliche oder weibliche Figur in starker Überlängung darstellen. Diese bis zu mannsgroßen Figuren wurden als Rhythmus-Stampfer anlässlich der Beerdigungszeremonien des Poro-Bundes verwendet.
Bekannt geworden sind auch die großen Figuren setien die einen abstrahierten Nashornvogel (Calao) mit ausgebreiteten Schwingen darstellen und fast monumentale Groesse erreichen können.
Zudem existieren, in sehr variabler Groesse, weibliche Ahnenfiguren bzw. Mutterschaftsfiguren, die dem Erhalt der Fruchtbarkeit dienen und zumeist auf einem Hocker sitzend -mit zu stillendem Kind- ausgeführt sind. Auch diese Mutterschaftsfiguren tragen ansatzweise die typischen Züge des Stils der Senufo mit weit vorspringendem Mund und Kinn sowie der klassischen Zopffrisur.Bei diesem Figurentyp ist allerdings in der Grundkonzeption eine stilistische Verwandtschaft zu den benachbarten Bamana unverkennbar.

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